Aus der Römerzeit Der am Haus vorbeiführende Hohlweg war ein Nebenweg der Römerstraße Augsburg - Günzburg. Funde aus dieser Zeit weisen auf römische Legionäre ägyptischer Herkunft hin. Ein Stück oberhalb des Gartens dominierte um 300 v. Chr. ein von den Römern erbauter Wach- und Signalturm. Die Tuffsteine dieses Römerturms befinden sich heute in der Stützmauer der Gartenterrasse.
Tempelritter im Jahre 1291 Für kurze Zeit hatte sich dieser geistliche Orden des Mittelalters unter dem damaligen Templermeister Friedrich Wildgraf in dem Römerturm niedergelassen und bearbeitete die Hochäcker am Waldrand.
Im Reichskrieg 1462 bezogen hier oben Ritter und Bogenschützen des Herzogs Ludwig des Reichen von Bayern - Landshut (siehe Landshuter Fürstenhochzeit) Quartier, als sie das Hainhofer Schloß der Sybilla von Langenmantel belagerten.
Mord Anno 1741 Der aus der Burgauer Fronfeste entflohene Webergeselle Franz Beda hat auf der angrenzenden Waldwiese eine heuende Magd genotzüchtigt und dann ermordet. Diese Freveltat mußte er am Galgen büßen.
Der Schwarze Reiter von Horgau 1763 Der berühmte schwarze Reiter von Horgau, Georg Platzer, ein tapferer Husar im preußischen Regiment, irrte - vom Sumpffieber geschüttelt - 3 Tage lang durch die westlichen Wälder. Ermüdet vom weiten Ritt und vom Fieber geschwächt, legte er sich hier im kühlen Keller nieder. Am nächsten Morgen, als er sich wieder besser fühlte, fand er endlich, geleitet von der Glocke der Horgauer Kirche, seinen Weg über den „Rauhen Forst” heim zu seinem Vaterhaus.
Der „gewilderte” Rehbock Aus der neueren Vergangenheit aber soll noch von einem Schelmenstreich eines Jägers berichtet werden, der den nicht so beliebten Grundherrn Baron von Human überlistete. Dieser verlangte zur Bereicherung des Speisezettels jedes Jahr, einen Tag nach der Schonzeit, einen zerwirkten Bock. Da aber an diesem Tag das ersehnte Wild dem herrschaftlichen Jäger nicht erschien, bekam er von seinem Jagdherrn einen gewaltigen Anpfiff. Seit diesem Vorfall schoß er, bei Anrufung aller Schutzheiligen der Jagd, heimlich bereits einige Tage vor Ende der Schonzeit den Bock, nahm ihn aus und deponierte sein Wild im kalten „Himmelreich-Keller” bis zur termingerechten Ablieferung. Noch heute erinnert uns eine Jagdtrophäe über dem Bogen zum Probierkeller an diese lustige Geschichte.
Ein unterirdischer Gang spukt immer noch in den Köpfen vieler romantisch veranlagter Hainhofer. Dem Gerücht nach soll er vom „Himmelreich” zum Pfarrhaus, Zeughaus oder zum Schloß in Hainhofen geführt haben. Tatsächlich ist bei Schachtarbeiten anläßlich des letzten Umbaus 1983, der obere Teil eines Ziegelgewölbes zum Vorschein gekommen, nur wenige Meter vom Haus entfernt. Ein plötzlicher, heftiger Wintereinbruch verhinderte jedoch weitere Nachforschungen, sodaß dieses Geheimnis noch immer nicht gelüftet ist.
Ein bisschen wie im Himmelreich... Nicht die berühmten, adeligen Vorbesitzer dieses himmlischen Erdenfleckens waren die Namensgeber - es befanden sich darunter die Fugger, die Edlen von Langenmantel, die von Rehlingen und die von Human - sondern ein Brauereibesitzer von Hainhofen, namens Nicolaus Mayr. Er baute um die Jahrhundertwende auf die aus dem 17. Jahrhundert bestehenden Kellergewölbe, die als sogenannte Eiskeller für Lagerbier dienten, eine Ausflugswirtschaft und nannte sie „Schwäbisches Himmelreich”, in Anlehnung an die noch heute übliche Bezeichnung für dieses Landschaftsgebiet. Die bei Wanderern äußerst beliebte Einkehr schloß ihre Pforten im Jahre 1961.
Der „Weinkeller Im Schwäbischen Himmelreich” besteht seit 1977. Unsere Weinhandlung - Import,Groß- und Einzelhandel - bietet die ideale Einkaufsmöglichkeit für alle Freunde des edlen Rebensaftes, vor allem durch unsere Weinproben. In den ökologisch idealen Lagerkellern befindet sich auch ein kleines "Weinmuseum" mit etwa tausend Flaschen Schatzkeller-Raritäten, zurück bis zum Jahrgang 1727.
Dem Heimatforscher Gustav Guisez, der uns bei der Erstellung dieser kleinen Chronik behilflich war, möchten wir an dieser Stelle nochmals unseren Dank aussprechen.